Die Baugenossenschaften bzw. deren Lobbyisten feiern den heutigen Tag, denn der Bundesrat hat den Weg frei gemacht für die 2023 angekündigte degressive AfA für den Mietwohnungsbau.

Bis Ende September 2029 und rückwirkend ab Oktober 2023 können nun jeweils 5 % der Investitionskosten (im ersten Jahr) bzw. des Restwerts (in den Folgejahren) steuerlich abgeschrieben werden.

Es gibt keine Baukostenobergrenze. Die Regelung gilt ausschließlich für neu gebaute bzw. im Jahr der Fertigstellung erworbene Wohnimmobilien ab Gebäudestandard EH 55.

“Viele Projektentwickler werden jetzt den Taschenrechner hervorholen und feststellen: es lohnt sich wieder für sie zu bauen” Bauministerin Clara Geywitz.

Entscheidendes Kriterium sei erstmals nicht der Bauantrag, sondern der angezeigte Baubeginn. So wolle man auch die Umsetzung geplanter, aber noch nicht begonnener Projekte anreizen.

„Ein wichtiges Signal an die Immobilienwirtschaft, wieder mehr Investitionen anzugehen”. ZIA-Präsident Mattner

UNSER FAZIT: AUGENWISCHEREI

Ach, es klingt zu schön, um wahr zu sein, ist aber am Ende leider Lobbyismus in Reinform.

Aber – Unsere Zweifel hatten wir schon geäußert, als Frau Geywitz 2022 das Ganze angestoßen hat und gehen bei der Euphorie nicht so mit – im Gegenteil.

Wir brauchen neue Wohnungen, dort wo es richtig teuer ist – in den Metropolregionen – dort muss dringend verdichtet werden. Das ist teuer und hätte eine Förderung nötig.

Dem Bauträger, der Sanieren oder Bauen und verkaufen und nicht halten will, hilft es nicht. So bekommen wir deutschlandweit vielleicht mehr Wohnungen, aber das sind nicht die Wohnungen, die die Not in den Metropolregionen lindern. Eine höhere Eigentumsquote dort wäre jedoch ein wichtiger Faktor für gerechtes und klimaneutrales Wohnen.

Hier haben die Lobbyisten der Wohnungsbaugenossenschaften wieder ganz klar ihre Handschrift hinterlassen – inzwischen also im Neubau ähnlich wie auch im Mietrecht. Geld wird sozialistisch umverteilt, aber nicht wirklich sinnvoll eingesetzt.

Die die am lautesten schreien bzw. mit Lobbyisten am besten Druck aufbauen können, die gestalten das politische Berlin.

Dieses Ergebnis dann noch zu feiern, ist ein Armutszeugnis für die Beteiligten.

© by Jo. Wolter Immobilien 25.03.2024

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