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DIE VOLATILITÄT BLEIBT HOCH

Die Stimmung in der Immobilienwirtschaft hat sich im Mai spürbar verbessert. Nach einem Dämpfer im April legte der Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo – Nord/LB Real Estate Finance im Monatsvergleich um +4,7 % auf 97,0 Punkte zu. Die Erhebung basiert auf Einschätzungen von rund 1.000 Immobilienprofis und gilt als relevanter Frühindikator für die Marktstimmung.

Auffällig: Das Ertragsklima legte kräftig zu – um +10,1 % auf 100,8 Punkte. Das Investmentklima hingegen verharrt bei zurückhaltenden 93,2 Punkten. Die Einschätzung der Ertragserwartungen scheint sich also schneller zu erholen als die Investitionsbereitschaft.

BÜROS IM AUFWIND – WOHNEN UND LOGISTIK BLEIBEN STABIL

Alle Immobilien-Assetklassen zeigten im Mai eine positive Entwicklung:

  • Büroimmobilien: +9,8 % auf 77,3 Punkte – nach langer Schwäche erstmals ein spürbarer Stimmungsaufschwung.
  • Einzelhandel: +4,6 % auf 83,9 Punkte – auch hier ein leichtes Aufatmen nach langen Tiefs.
  • Hotels: +3,1 % auf 114,3 Punkte – offenbar profitieren Betreiber von stabilisierten Reiseströmen.
  • Logistik: +2,7 % auf 111,6 Punkte – bleibt auf hohem Niveau.
  • Wohnen: +0,1 % auf 149,8 Punkte – weiterhin stabil, nach wie vor die mit Abstand stärkste Assetklasse.

Peter Kleinhütten, Leiter der Geschäftsstelle Düsseldorf bei der Deutschen Hypo, bezeichnet Wohnen und Logistik in dem anhaltend volatilen Immobilien-Marktumfeld als „Fels in der Brandung“. Trotz der verbesserten Stimmung warnt er jedoch: Die unruhige Marktphase werde aller Voraussicht nach weiter anhalten.

ANALYSE: STIMMUNG VS. REALITÄT

Die Entwicklung des Immobilienklimas deutet auf eine erste psychologische Erholung hin – nicht aber auf eine klare Trendwende im Markt. Die faktischen Rahmenbedingungen bleiben schwierig: Finanzierungskosten, politische Unsicherheit, schleppende Genehmigungsverfahren und die Zurückhaltung institutioneller Anleger wirken weiter bremsend.

Vor allem das niedrige Immobilien-Investmentklima unterstreicht: Die Marktteilnehmer, wie z.B. Bauträger, Projektentwickler, Immobilieninvestoren, aber auch Immobilienmakler trauen der aktuellen Erholung der Immobilienwerte und der neuen Regierung noch nicht. Die Zinsen sind hoch und sämtliche Bürokratiemonster ungebändigt.

Die Diskrepanz zwischen positiver Ertragseinschätzung und zurückhaltendem Willen in Immobilien zu investieren ist ein Warnsignal – und mahnt zur Differenzierung.

FAZIT: IMMOBILIEMARKT MIT LICHTBLICKEN – ABER OHNE DURCHBRUCH

Der Mai bringt Bewegung ins Immobilienklima – aber keine Entwarnung. Die Zuversicht kehrt punktuell zurück, bleibt aber fragil. Wer jetzt handelt, braucht realistische Erwartungen, gute Lagen und ein belastbares Konzept. Die Marktphase bleibt anspruchsvoll – und selektiv.


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