VERENA HUBERTZ WIRD BUNDESBAUMINISTERIN – NEUSTART NACH DEM SCHEITERN VON GEYWITZ
Die SPD hat heute ihre Kabinettsliste für die neue Bundesregierung vorgelegt. Verena Hubertz, 37, Bundestagsabgeordnete aus Trier, übernimmt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Sie folgt auf Klara Geywitz, deren Amtszeit von massiver Kritik, verfehlten Neubauzielen und politischer Wirkungslosigkeit geprägt war.
Geywitz hatte angekündigt, 400.000 neue Wohnungen jährlich schaffen zu wollen. Geblieben ist davon: wenig. Die Realität auf dem Bau zeigt weiterhin stagnierende Fertigstellungen, steigende Kosten und zurückhaltende Investoren.
Mit Hubertz übernimmt nun eine Politikerin mit wirtschaftlicher Vorprägung das angeschlagene Ministerium: Sie war Mitgründerin und Geschäftsführerin des erfolgreichen Start-ups „Kitchen Stories“, einer Koch-App mit Millionen Downloads, die 2017 mehrheitlich von der Bosch-Tochter BSH übernommen wurde. Ein Exit, der ihr ökonomische Erfahrung und unternehmerische Denkweise attestiert – für das Berliner Regierungsviertel alles andere als selbstverständlich.
In der SPD-Fraktion war sie bereits für die Themenfelder Bauen, Wirtschaft, Tourismus und Energie zuständig. Konkrete Pläne für ihre Ministertätigkeit hat sie bislang nicht vorgelegt.
Die Branche erwartet nun Klartext: Wie wird der Neubau wieder belebt? Wann kommen echte Entlastungen für Investoren? Und wo bleibt die digitale Beschleunigung?
Wir wünschen Frau Hubertz ausdrücklich gutes Gelingen – und hoffen, dass sie in der Lage ist, mehr zu bewegen als ihre glücklose Vorgängerin.
STEFANIE HUBIG WIRD JUSTIZMINISTERIN – SACHVERSTAND OHNE KANTE
Auch das Bundesjustizministerium, welches Relevanz für die Immobilienentwicklung hat, weil dort viele miettrechtliche und steuerrechtliche Themen justiert werden, geht künftig an eine Frau aus Rheinland-Pfalz: Stefanie Hubig, 56, bislang Bildungsministerin in Mainz, wird neue Bundesjustizministerin. Die promovierte Juristin war bereits unter Heiko Maas als Staatssekretärin im BMJ tätig, verfügt also über umfassende Verwaltungserfahrung. Politisch galt sie bisher als loyal, aber unauffällig.
Zu ihren ersten Aussagen zählt der Hinweis auf „Verlässlichkeit und Dialog“, konkrete inhaltliche Schwerpunkte fehlen bislang. Dabei ist das Ministerium mit gewichtigen Themen konfrontiert: Mietrecht, Verbraucherschutz, Digitalisierung der Justiz – und ein wachsendes Misstrauen in den Rechtsstaat.
Für eine erfolgreiche Amtszeit wird es nicht genügen, bestehende Strukturen zu verwalten. Auch Hubig wird liefern müssen – besonders dort, wo Vertrauen verloren gegangen ist.
FAZIT: HOHE ERWARTUNGEN, OFFENE FRAGEN
Die SPD setzt mit Hubertz und Hubig auf zwei kompetente, aber bislang wenig profilierte Persönlichkeiten. Der politische Druck ist enorm.
Ohne wirksame Reformen, beschleunigte Verfahren und neue Anreize bleibt der Wohnungsbau weiter im Krisenmodus.
Jetzt ist nicht die Zeit für vorsichtige Verwaltung. Jetzt ist Zeit für Ergebnisse.
© Jo. Wolter Immobilien GmbH 2025-05-05
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Foto: Verena Hubertz. Foto: Markus C. Hurek