Mieterinnen und Mieter mit Fernwärmeanschluss oder Gasheizung müssen sich für das Abrechnungsjahr 2024 auf spürbar höhere Heizkosten einstellen.
Das zeigen aktuelle Auswertungen des Immobiliendienstleisters ista, der auf Basis von rund 900.000 Abrechnungen bundesweit eine erste Heizkostenbilanz gezogen hat.
Für eine 70 m² große Musterwohnung ergibt sich folgendes Bild: Fernwärmekunden zahlten im Durchschnitt rund 1.055 Euro – das entspricht einem Anstieg von 27 % gegenüber dem Vorjahr. Bei Gas lag der Durchschnittswert bei 864 Euro, ein Plus von 7 %. Lediglich bei Ölheizungen gab es eine leichte Entlastung: Im Schnitt sanken die Kosten um 12 % auf rund 892 Euro.
URSACHEN LIEGEN BEI STEUERN UND AUSLAUFENDEN PREISBREMSEN
Als Hauptgründe für die Preissteigerungen gelten das Ende der Energiepreisbremsen zum Jahreswechsel sowie die Wiedereinführung des regulären Mehrwertsteuersatzes von 19 % auf Energie im April 2024. Während sich diese Effekte bei Gas und Öl relativ direkt auswirken, schlägt die Preisentwicklung bei Fernwärme oft verzögert durch – teils aufgrund langfristiger Vertragsbindungen.
VERBRAUCHER SCHWACH INFORMIERT – TRANSPARENZ FEHLT HÄUFIG
Besonders kritisch: Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag von ista erhalten rund 72 % der Mieter keine monatliche Verbrauchsinformation – obwohl bei entsprechender Technik ein Anspruch auf unterjährige Verbrauchsinfo besteht. Eine Mehrheit der Befragten gab an, sie würden bewusster und sparsamer heizen, wenn der eigene Verbrauch regelmäßig angezeigt würde.
FERNWÄRME UNTER KRITIK – VERBRAUCHERSCHÜTZER FORDERN PREISREGELUNG
Fernwärme steht auch wegen mangelnder Vergleichbarkeit und fehlendem Wettbewerb in der Kritik. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert mittlerweile eine Preisbegrenzung für Fernwärme – etwa durch Orientierung an Wärmepumpenkosten. Hintergrund sind teils drastisch unterschiedliche Fernwärmepreise je nach Region und Anbieterstruktur.
FAZIT VON JO. WOLTER IMMOBILIEN GMBH
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast, sagt man.
Die Werte sind nicht sonderlich belastbar, weil sie z.B. Wohnungsgrößen oder die Art der Dämmung überhaupt nicht berücksichtigen.
Vielleicht ist der Fernwärmeanteil in Häusern mit großen Wohnungen signifikanter gestiegen als bei Häusern mit kleinen Wohnungen?
Die aktuellen Zahlen sind also nicht sonderlich aussagekräftig und dienen damit niemandem, außer denen, die sich an den Sorgen der Menschen nähren.
Heizkosten bleiben ein zentrales Thema, vor allem für die Presse die hohe Auflagen braucht und Verbraucherschützer, die in Zeiten von ohnehin überbordenden Verbraucherschutzes genauso dringend gebraucht werden, wie Holzlieferungen im Wald.
Unsere Mietinteressenten in der Hausverwaltung sind jedenfalls überraschend gleichgültig, auch was den Energieausweis angeht, welchen wir generell der Werbung beifügen und auch bei Vertragsabschluss zusätzlich vorlegen.
Kaum einer fragt da noch nach der Art der Zentralheizung.
Unruhig wird ein Teil der Mieter erst, wenn die Abrechnungen eine Nachzahlung ausweisen.
Deswegen versuchen wir, im Rahmen der Neuvermietung aus unseren Hausverwaltungsimmobilien bereits, anhand des Verbrauch des Vormieters abzuschätzen, wie hoch womöglich die Verbrauchskosten sein werden.
Und gelegentlich werden wir gebeten, wider besserem Wissen, die Vorauszahlungen zu reduzieren.
Aber das jemand eine Wohnung nicht nimmt, weil sie mit Fernwärme beheizt wird, anstatt mit Öl – das erleben wir sehr selten.
© Jo. Wolter Immobilien GmbH, Braunschweig
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