
Die kürzlich veröffentlichte Studie von EY‑Parthenon unter immobilienfinanzierenden Kreditinstituten in Deutschland liefert ein differenziertes Bild: zwar weiterhin viele Risiken, aber auch Ansatzpunkte für positive Entwicklungen.
KERNERGEBNISSE DER IMMOBILIENUMFRAGE
- Laut Pressemitteilung befragte EY-Parthenon im 2. Quartal 2025 rund 36 Kreditinstitute.
- Rund 75 % der Institute beurteilen die aktuelle Marktlage im Immobiliensektor als negativ.
- Nur etwa 25 % sehen die Lage als stabil.
- Eine positive Marktentwicklung wird frühestens in drei bis fünf Jahren erwartet.
- Speziell bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien ist die Einschätzung besonders kritisch:
- Bei Büroimmobilien: nur etwa 30 % rechnen noch mit stabilen Preisen, 70 % mit weiteren Rückgängen.
- Bei Einzelhandelsobjekten sehen fast ein Drittel eine Verschärfung der Krise.
- Beim Wohnimmobiliensegment (Privatkunden) werden die Risiken als deutlich gering eingeschätzt – Beispiel: 90 % der Institute sehen das Refinanzierungsrisiko dort als „sehr niedrig“.
- Erfreulich: Es gibt Hinweise auf eine Trendwende im Investmentmarkt: Laut einer anderen Studie von EY („Immobilienmärkte 2025“) erwarten 67 % der Befragten ein steigendes Transaktionsvolumen, und 72 % bezeichnen Deutschland als „attraktiv“ bzw. „sehr attraktiv“ für Immobilieninvestments.
INTERPRETATION DER ERGEBISSE DER IMMOBILIENUMFRAGE
Die Umfrage bestätigt, dass der Krisenmodus im deutschen Immobilienmarkt noch nicht überwunden ist – Bankenseite sieht weiterhin große Unsicherheiten, insbesondere in Gewerbe (Büro, Einzelhandel).
Gleichzeitig zeichnet sich aber eine Stabilisierung ab: Die Stimmung im Investitionsbereich hellt sich auf, und im Wohnsegment bestehen nach wie vor solide Grundlagen.
Wie eigentlich schon immer bedeutet das für die Teilnehmer am Immobilienmarkt, sich auf differenzierte Szenarien einzustellen. Bestandswohn- und Ferienimmobilien könnten weiterhin stabil bzw. gut positioniert sein, Gewerbeobjekte sind selektiver zu betrachten.
Entscheidende Faktoren bleiben Refinanzierung, die allgemeine Konjunkturlage sowie Umnutzungspotenziale (z. B. Büro → alternatives Konzept).
WAS BEDEUTET DAS NUN FÜR DEN IMMOBILIENMARKT
Trotz weiterhin spürbarer Marktbremsen zeigt eine aktuelle Umfrage von EY-Parthenon: Der deutsche Immobilienmarkt befindet sich nicht in freiem Fall – vielmehr formiert sich eine stabile Ausgangslage, insbesondere im Wohnbereich. Für kluge Marktteilnehmer eröffnen sich nun gezielte Chancen.
In ihrem jüngsten Stimmungsbild unter 36 immobilienfinanzierenden Kreditinstituten in Deutschland stellt EY-Parthenon fest: 75 % der Befragten beurteilen die Marktlage als aktuell negativ. Doch schon diese nüchterne Einschätzung markiert einen Wendepunkt: Denn wer ein Tal erkennt, hat meist den Boden erreicht.
Für Sie, liebe Marktteilnehmer, heißt das: Jetzt beginnt das Spiel mit der realistischen Zukunft. Denn die Umfrage liefert auch positive Signale: Im Wohnimmobilienmarkt, insbesondere in Top-Lagen, sind die fundamentalen Rahmenbedingungen weiterhin intakt. Der Nachfrageüberhang, Zinssituation und Fokus auf Bestand sichern eine solide Basis.
Insbesondere drei Treiber stehen im Vordergrund:
- Wohnimmobilien bleiben gefragt – Im Gegensatz zu Büro und Einzelhandel besteht hier nach wie vor eine starke Nachfrage und geringeres Risiko.
- Transaktionsmarkt zeigt Erholungstendenzen – Laut einer ergänzenden EY-Analyse wird Deutschland von 72 % der Investoren als „attraktiv“ bewertet. Das lässt auf steigendes Kapitalflussvolumen hoffen.
- Restrukturierung bringt neue Dynamik – Problemimmobilien im Gewerbeumfeld rücken in den Fokus von Umnutzung oder gezielter Bestandsentwicklung – das schafft Spielräume für kreative Makler und Gutachter.
Für Sie heißt das konkret: Fokus setzen auf Qualitätsbestände, energetisch moderne und standortstarke Wohnimmobilien mit positivem Potential, sowie klare Refinanzierungs- und Nutzungskonzepte für Objekte mit Herausforderungen. Denn Banken und Investoren schauen inzwischen noch genauer hin – gute Struktur + guter Standort = Wettbewerbsvorteil.
FAZIT VON JO.WOLTER IMMOBILIEN, BRAUNSCHWEIG
Der eine schreit so, der andere schreit so. Vor allem werden immer gern schlechte von der Presse herbeigeschrieben, das macht Auflage und verkauft sich besser.
Bedenken Sie, wer alles in den 2010er Jahren Immobilien schlecht geredet hat – und dann bereits 2013 über Immobilienblasen geschrieben hat. Eine angebliche Immobilienblase die dann nie geplatzt ist. Das waren Banker und vor allem Journalisten. Tatsächlich gab der Immobilienmarkt nach, als die Zinsen erhöht wurden. Aber das war ein normales Szenario, nicht das Platzen eine Blase.
Und jetzt? Deutschland hat Probleme. Erhebliche Probleme, es brennt an allen Ecken. Es gibt scheinbar nur Probleme, aber keine Lösungen, keine Politiker die wissen, wie man die Probleme löst.
Aber eins ist sicher – gewohnt wird immer.
Der Markt stabilisiert sich – wer jetzt strategisch positioniert ist, kann die erste Welle der Erholung aktiv mitgestalten.