
Das Immobilienklima in Deutschland hat sich im August weiter eingetrübt – behaupten die NORD/LB und Deutsche Hypo.
Und das einen Tag, nachdem wir über weiterhin steigende Preise berichtet hatten!
Wie kann denn so etwas passieren? Nun denn, erst einmal die aktuelle Meldung, mit unseren Worten zusammengefasst.
IMMOBILIENKLIMAINDEX: STIMMUNG SINKT
Laut aktuellem Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo – NORD/LB Real Estate Finance sank der Stimmungswert im Monatsvergleich um 3,5 % auf 92,2 Punkte.
Damit fiel der Rückgang stärker aus als im Vormonat Juli (-2,8 %). Die Bank verweist als Gründe unter anderem auf geopolitische Unsicherheiten und ein verhaltenes Marktumfeld.
INVESTMENTIMMOBILIENKLIMA SCHLECHTER
Das Investmentklima gab um 2,3 % auf 88,4 Punkte nach, die Erwartungen für den Mietmarkt (Ertragsklima) verschlechterten sich um 4,7 % auf 96,0 Punkte.
WOHNKLIMA RÜCKLÄUFIG
Das Wohnklima verzeichnete mit -5,3 % auf 143,4 Punkte den stärksten Rückgang aller Segmente, bleibt aber weiterhin die bestbewertete Assetklasse.
BÜROKLIMA SCHLECHT
Das Büroklima bleibt Schlusslicht – nach einem Minus von 5,2 % liegt der Wert nun bei 71,3 Punkten.
HANDELSKLIMA AUCH SCHLECHT
Das Handelsklima gab um 1,9 % auf 81,8 Punkte nach, das Hotelklima sank um 2,7 % auf 106,3 Punkte. Als einzige Assetklasse konnte das Logistikklima zulegen – +0,8 % auf 110,4 Punkte.
DISKREPANZ ZUM GESTRIGEN ARTIKEL
Erst gestern meldeten wir die Ergebnisse des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) und deren Bedeutung am Immobilienmarkt – und dass fünf Quartale in Folge die Immobilienpreise gestiegen sind.
In der vdp-Auswertung für das zweite Quartal 2025 gab es deutliche Preissteigerungen bei Wohnimmobilien, vor allem im Mehrfamilienhaussegment.
Nun behaupten die Spezialisten von NORD/LB und Deutsche Hypo, das Immobilienklima sei schlecht.
UNSER (IMMOBILIEN) FAZIT
Klima, Klima, Klima … Das ist für mich wirklich ein Reizwort geworden.
Klima bedeutet nichts wirklich greifbares, es geht um ein Gefühl, also in allen Bereichen, wo nicht die Fakten zählen, aber man trotzdem etwas transportieren möchte. Dabei meine ich nicht nur das Immobilienklima, Konsumklima, Investitionsklima, Wirtschaftsklima, das politisches Klima, Verhandlungsklima, Marktklima, Arbeitsklima, Arbeitsmarktklima, Schulklima, Familienklima, Diskussionsklima, Mikroklima, Makroklima, Raumklima, Kulturklima, Innovationsklima oder Vertrauensklima.
Das Weltklima ist schlecht, Jahrhundertsommer und Dürrekatastrophe mit gleichzeitig vollgelaufenen Kellern.
In den Alpen werden Pfade freigelegt, die 2.000 Jahre von Schnee und Eis bedeckt waren. Hatten die damals auch ein schlechtes Klima? Vermutlich wegen der vielen Kriegsschiffe der Römer, deren Emissionen die Welt bereits damals an den Rand der Klimakatastrophe (durch Abschmelzen der Gletscher) geführt haben.
„DIE SPINNEN, DIE RÖMER.“ – Obelix, Gallier, ca. 50 v. Chr.
Gut, dass das Römische Reich untergegangen ist, sonst gäbe es unsere Zivilisation und den Planeten vermutlich nicht mehr, oder wir hätten ca. 60° Grad im Jahresmittel.
Immer wieder versuchen Menschen, die Realität auszublenden. Statt sich auf Fakten zu konzentrieren, wird irgendwo der Untergang herbeigeschrieben. Ob es das Waldsterben war, Peak Oil oder Global Warming – und? Es gibt immer noch Bäume, es hat ziemlich viel geregnet diesen Sommer, das Öl ist noch lange nicht alle und bald kommt wieder Winter – immer gibt es Zyklen.
Ja, Global Warming hat mit meinem Thema, nämlich dem Immobilienmarkt, nicht viel zu tun, keine Frage.
Aber jetzt schreiben NORD/LB und Deutsche Hypo, das Immobilienklima sei immer noch schlecht.
Echt jetzt? Seit fünf Quartalen steigen die Immobilienpreise – wie kommt’s?
Egal in welchem Zusammenhang: Immer wenn man die Realität ausblenden und verdrehen will, greift man nach irgendeinem „Klima“.
Dann werden sogenannte Marktteilnehmer sorgfältig ausgewählt und befragt, es wird mit Charts, angeblichen Meinungen und Stimmungsbildern herumgefuchtelt und irgendetwas konstruiert, was mit der Realität am Immobilienmarkt rein gar nichts zu tun hat.
Und es wiederholt sich immer wieder.
Und die Realität? Wer braucht schon die Realität, wenn man sich in seiner Blase deutlich wohler fühlt.
Zur Erinnerung:
Der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) – über alle Objektarten hinweg (Wohnungen, Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Büros und Einzelhandelsobjekte) – stieg im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem zweiten Quartal 2024 um 3,9 % auf 182,4 Punkte (Basiswert 2010 = 100).
Liebe Leser, es könnte so einfach sein:
Schauen Sie sich die Auswertungen der Gutachterausschüsse an – dort werden echte Kaufpreise ausgewertet.
Das ist meiner Meinung nach noch präziser als der vpd-Index – aber vor allem aussagekräftiger, als immer nach irgendeinem Klima zu suchen, um damit irgendetwas herbei zu schreiben.
Angebot, Nachfrage, Marktpreis.
So einfach. Oder?
2025-08-13, Maic Wolter, Jo. Wolter Immobilien, Braunschweig
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